Von
Julia Wehmöller
Der Schnadstein wurde von Winfried Otte, Christel Homann,
Dieter Bergmann, Hubert Kersting, Dr. Bert Risthaus
und Heinz Zimmer enthüllt.
Ascheberg.
Wenn zwei Bürgermeister und vier Heimatvereine an einem Ort vereint sind, dann
muss es sich um ein besonderes Ereignis handeln. Am Sonntag wurde ein
Grenzstein zwischen Nordkirchen und Ascheberg eingeweiht.
Es ging mehr um das
Zusammensein als um die Grenze, als am Sonntag auf der Vier-Orts-Grenze von
Ascheberg, Herbern, Nordkirchen und Capelle der sogenannte Schnadstein
eingeweiht wurde. Der Begriff „Schnad“ kommt aus dem
Niederdeutschen und bedeutet Grenze.
Zu elf Uhr waren Vertreter
der verschiedenen Gemeinden und viele Heimatfreunde zum Grenzstein,
beziehungsweise Schnadstein, im Ichterloher
Wald an die Mühlenstraße gekommen. Hubert Kersting, Vorsitzender des
Heimatvereins Nordkirchen, begrüßte den Ascheberger Bürgermeister Dr. Bert Risthaus, den Nordkirchener
Bürgermeister Dietmar Bergmann, sowie Winfried Otte, Vorsitzender des
Heimatvereins Ascheberg, und Christel Homann, stellvertretende Vorsitzende des
Heimatvereins Herbern. Christel Homann mimte zudem
die weibliche Begleitung des Kiepenkerls und verteilte Schmalzbrötchen.
Hubert Kersting bedankte
sich bei Karl Schäper aus Nordkirchen, der die Idee
mit dem Schnadstein auf der Vier-Orts-Grenze vor zwei
Jahren in die Wege geleitet hatte. Es seien viele Gespräche mit der
Forstbehörde, sowie der Gemeinde Nordkirchen gefolgt. Leider sei es den
Heimatfreunden bis jetzt nicht möglich gewesen einen festen Rastplatz mit
Bänken um den Schnadstein zu installieren. „Manche
Dinge brauchen ja ein bisschen länger Zeit“, bemerkte Hubert Kersting.
Er bedankte sich zudem bei der
Firma Marmor-Schwarz aus Nordkirchen und der Firma Wierling
aus Capelle, die den Stein und das Edelstahl-Schild
erstellt hatten, und bei der Gemeinde Nordkirchen für die gute Zusammenarbeit
und die Kostenübernahme. Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Nordkirchen
hatten den Schnadstein schließlich aufgestellt.
Der Schnadstein
an der Vier-Orts-Grenze ist der Dritte, den der Heimatverein Nordkirchen
aufgestellt hat, womit nun nur noch einer an der Grenze zu Ottmarsbocholt
fehlt.
Dietmar Bergmann hob noch einmal
das große ehrenamtliche Engagement der Beteiligten hervor und unterstütze die
Idee des Nordkirchener Heimatvereins, einen
jährlichen Schnadgang, eine Wanderung an der
Gemeindegrenze entlang ohne den schmerzhaften Teil, zu etablieren. Dr. Bert Risthaus betonte, dass der Schnadstein
keine Grenze sondern eher einen Berührungspunkt darstelle, der für die
Verbundenheit der Gemeinden stehe. Bevor die Vertreter Gemeinden die
Grenzurkunde unterschrieben, las Christel Homann noch drei Gedichte über Heimat
und Westfalen vor, von denen natürlich eins auch auf „Plattdütsch“
war. Schließlich fuhren alle gemeinsam per Rad zum Heimathaus nach Capelle, wo bei Grillwürstchen und Getränken die
Veranstaltung ausklang.